Technische Ausrüstung

Aufbau eines Rettungssatzes

Ein Rettungssatz besteht  aus einem separaten Spreizer und einer Rettungsschere, eventuell ergänzt durch einen oder mehrere Rettungszylinder. Diesen Vorteil erkauft man sich aber mit einer geringeren Öffnungsweite des Spreizers und einer etwas geringeren Schnittkraft. Der Rettungssatz wird von einem Ölkompressor  mit derzeit 720 bar angetrieben. Da Kompressor und Spreizer/Schere/Zylinder getrennte Geräte sind, sind diese mit dem Kompressor durch Hydraulikschläuche verbunden. Die Schläuche befinden sich auf Haspeln aufgerollt.

Wirkungsprinzip

Der hydraulische Rettungssatz entfaltet seine Wirkung durch einen doppelt wirksamen Hydraulikzylinder. Durch ein Ventil kann der Ölstrom durch die Hydraulikpumpe in zwei Richtungen erfolgen, so dass die Geräte sowohl Druck als auch Zug ausüben können. Ob sich die Schere bzw. der Spreizer öffnet oder schließt, sprich in welche Richtung das Öl gepumpt wird, wird durch eine Steuerung am hinteren Griffende geregelt, welche Stellteil genannt wird. Wird das Stellteil losgelassen, so verharrt das hydraulische Rettungsgerät in der momentanen Position. Somit ist ein unbeabsichtigtes Öffnen oder Schließen technisch ausgeschlossen.

Mit hydraulischen Rettungsgeräten kann sehr präzise, funkenfrei und nahezu lautlos gearbeitet werden, was vorteilhaft für eine patientengerechte Rettung ist, weil unnötiger, psychisch belastender Lärm dadurch vermieden wird. Ebenso werden Verletzte durch das erschütterungsfreie Arbeiten, das die Geräte ermöglichen, geschont.

Rettungszylinder

 Der Rettungszylinder wird dazu benutzt, um beispielsweise den vorderen Teil des verunfallten Kfz wegzudrücken. Hierzu wird der Schweller auf Höhe der A-Säule eingeschnitten und der Rettungszylinder zwischen A-Säule und B-Säule diagonal angesetzt. Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn die Öffnungsweite des Rettungsspreizers nicht mehr ausreicht.

Schwellenaufsatz

In Verbindung mit einem Schwelleraufsatz, kann der Rettungszylinder optimal und achsengerecht angesetzt werden. Die B-Säule ist dadurch ausreichend geschützt und ein Durchbrechen des Zylinders wird so verhindert.

Pedalschneider

Zum Rettungssatz gehört auch ein Schneidegerät für spannungsfreies Schneiden. Auf Grund seiner geringen Abmessungen kann es Pedale im Fußraum schneiden. Dieses Schneidgerät, auch Pedalschneider genannt, arbeitet spannungsfrei, da, im Gegensatz zum normalen Schneidgerät, nur eine Klinge beweglich ist.

Glasmanagement

Zum Glasmanagement gehören (Federkörner,Glasschneider, Folien bzw. Klebeband zum Abkleben von Scheiben).

Das Stab-Fast System

Bei dem Stab-Fast System handelt es sich um ein universelles Stabilisierungssystem, es wird verwendet wenn z. B. ein PKW nach einem Unfall auf dem Dach, auf der Seite oder auf einem Hindernis (Leitplanke, anderes Fahrzeug) zum liegen kommt.
Wenn wir nun eine eingeklemmte Person mit hydraulichen Rettungsgeräten befreien müssen, ist die Gefahr einer unkontrollierten Bewegung des Fahrzeuges sehr hoch. Zum Beispiel kann das Fahrzeug umkippen oder wegrutschen während wir die Person retten. Um dem vorzubeugen wird das Fahrzeug mit dem Stab-Fast System in alle Richtungen stabilisiert, so das es sich nicht mehr bewegen kann. Das System ist sehr einfach zu handhaben und die Funktion schnell zu erklären.

Das komplette Set besteht aus 3 Stützen die ausziehbar sind in ihrer Länge, einem höhenverstellbaren Keil und einem Hebelmesser mit dem Haken-Öffnungen ins Blech geschnitten werden können. Die Stützen arbeiten nach der Form eines Dreiecks. Das Spannband wird mit dem Haken am Fahrzeug befestigt, mit der Turboratsche gespannt und zieht die Stütze so fest an das Fahrzeug ran.

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Airbagschutz (Oktopuss)

Ein Airbagschutz ist ein Hilfsgerät zur Hilfe bei Verkehrsunfällen. Er dient dazu, Verunfallte und Einsatzkräfte vor den Folgen eines unkontrolliert auslösenden Airbags zu schützen. Die Wucht eines auslösenden Airbags kann zu schweren, schlimmstenfalls tödlichen Verletzungen führen.

Ein oder mehrere Airbags finden sich in nahezu jedem modernen Fahrzeug. Sie können im Falle eines Unfalles zur Gefahr für Unfallopfer und Retter werden, denn es besteht die Gefahr, dass Airbags z. B. während Rettungsarbeiten mit dem hydraulischer Rettungssatz unvermittelt auslösen. Der Airbagschutz dient dazu, dieses Risiko zu minimieren, zumindest was den Fahrer- und Beifahrerairbag betrifft.

Der Aribagschutz bestehen aus kreisförmigen Platten, in welchen Stahlspitzen verankert sind. Beim Aufblasen des Airbags wird dieser an diesen Stahlspitzen durchlöchert und kann sich somit nicht weiter aufblasen.

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Twin Saw

Die Twin Saw ist auf den ersten Blick aufgebaut wie ein großer Trennschneider. Seine Besonderheit, besteht darin, dass sie aus 2 sich gegenläufig drehenden Trennscheiben besteht. Die Trennscheiben ähneln ihrem Aufbau wie die Blätter einer Kreissäge.

Dies und die hohe Drehzahl der Trennscheiben ermöglichen das herstellen von Durchbrüchen an einer Vielzahl von Materialien. Durch die Gegenläufigkeit der Trennscheiben wird ein "verstopfen" der Maschine verhindert.

Desweiteren kann man mit der Twin Saw völlig ruckfrei arbeiten, da sich die entstehen Kräfte an den Trennnscheiben beim Aufsetzen am Material aufheben.

Durch zwei aufeinanderliegende Sägeblätter, die mit gegensätzlicher Laufrichtung betrieben werden, weist sie besondere Trenneigenschaften auf, die sich unter allen Trennverfahren deutlich herausheben. Diese Technik bietet eine bessere Schnittschärfe, höhere Reaktionsfreiheit und eine extreme Vielseitigkeit. Außerdem läßt sie eine sehr hohe Schnittgeschwindigkeit zu und erzeugt kaum Funkenflug. Die TwinSaw ist speziell für den Einsatz mit modernen Verbundwerkstoffen und hochfeinen Materialien (z.B. Verbundglass, GFK) entwickelt worden, trennt aber ebensogut Holz, Stahlbleche, Kuststoffe und vieles mehr.

Aus diesem Grund ist dieses Gerät prädestiniert für die schnelle und schonende Personenrettung (z.B. aus verunfallten PKWs oder LKW`s).